Julian Hesselbach: Entwicklung eines semantischen Webportals zur Visualisierung und Aufklärung von Diebstahlereignissen (Diplomarbeit)
Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen lag 2010 laut der Polizeilichen Kriminalstatistik des Bundeskriminalamtes bei 10,3%. Der dadurch entstandene Schaden beläuft sich nach Schätzungen der Versicherer auf 100 Millionen Euro pro Jahr.
Gegenstand dieser Arbeit ist die Entwicklung eines Webportals zur Dokumentation sowie Identifikation von Diebstahlereignissen und Diebesgut mit Hilfe der Technologien des Semantic Web. Dabei werden durch Diebstahldelikte Betroffene und die hinweisgebende Bevölkerung vernetzt. Ziel der Arbeit ist es Daten aus dem Semantic Web mit Geodaten anzureichern und in einer Webanwendung darzustellen. Ein Fokus liegt auf der Benutzbarkeit und der Performance des Systems. Hierzu werden Diebstahlereignisse nach bestimmten Kriterien durchsuchbar auf einer Karte dargestellt.
Interessierte Nutzer können Hinweise auf den Verbleib von Diebesgut hinterlassen, um den neuen Standort zu ermitteln und das Eigentum dem Besitzer wieder zuzuführen. In einer modernenWebanwendung wird unter Benutzung von RDF2 ein Layer auf eine Karte auf Basis von Openstreetmap 3 gelegt, wodurch Informationen über Verlust und Wiederauffindung gestohlener Waren visualisiert werden können. Hierbei gilt besonderer Augenmerk der einfachen Bedienbarkeit der Webseite. Diebstahldelikte werden als RDF-Ressourcen mit Ausprägungen wie Geolocation, Uhrzeit und entwendeter Gegenstand interpretiert. In den Datenbestand eingetragene Ressourcen können von Dritten weiter aktualisiert werden falls ein neuer Standort gesichtet wurde, um eine schnellere Aufklärung des Eigentumsvergehens zu ermöglichen. Die dafür benötigten Daten stammen aus Nutzerhinweisen oder aus geparsten Quellen wie RSS-Streams von Polizeidirektionen. Um den Datenbestand möglichst aktuell zu halten wird er in bestimmten Zyklen von nicht mehr laufenden Fällen bereinigt.
Ansprechpartner:
* Michael Martin
* Claus Stadler