Geschichte des EEE-Projekts

Die Anfänge


Das Projekt begann mit der Entwicklung einer «Software zur Verwaltung des Übungsbetriebs» im Rahmen des SWT-Praktikums im Sommersemester 2003, die – nach entsprechender Konsolidierung – zur Organisation des Übungsbetriebs der Abteilung (Einschreibung in Gruppen, Verwaltung und Korrektur der Übungsserien) eingesetzt wurde. Die Quellen der Software wurden als Open Source- Projekt http://uebman.sourceforge.net freigegeben.


Im Sommersemester 2004 und 2005 erfolgte – wiederum im Rahmen des SWT-Praktikums – die Erweiterung der Software um Komponenten, mit denen weitere Aufgaben der Abteilung unterstützt wurden.


Zugleich wurde im Rahmen von Seminar- und Graduierungsarbeiten begonnen, mit der Refaktorisierung der vorhandenen Software zu stärker standardisierten Lösungen zu kommen, die weitere moderne Architekturkonzepte berücksichtigen und es damit zukünftig einfacher erlauben, auf andere Open-Source-Entwicklungen zurückzugreifen und diese in die Software zu integrieren.

Das Elate-Projekt


Eine zentrale Rolle kam dabei zunächst dem Einsatz der Java-Portal-Technologie auf der Basis der JSR-168-kompatible Standardplattform Jetspeed-2 zu. Diese Weiterentwicklung ist als Open-Source-Projekt Elate-Portal http://www.elateportal.de verfügbar und bildet die Grundlage für den Einsatz konkreter Installationen als Test- und Prüfungssystem bei verschiedenen Partnern.


Im Herbst 2004 erreichte uns der Hilferuf aus dem Bereich Pädagogik (Prof. Wollersheim), in welchem um Unterstützung bei der Organisation von Online-Prüfungen zum Ende des Wintersemesters gebeten wurde. Hintergrund: Mit dem Wegfall der Räumlichkeiten im Hörsaalgebäude, welches zum Umbau geschlossen wurde, standen die erforderlichen Räume nicht zur Verfügung, um eine Klausur mit etwa 800 Teilnehmern wie bisher zu schreiben. Die mit einer solchen Aufgabe verbundene technische Herausforderung wurde auf der Basis der vorhandenen Lösung im Wesentlichen von Thorsten Berger, zu der Zeit Student im Studiengang Diplominformatik, in harter Arbeit umgesetzt, so dass Anfang 2005 die erste große PC-gestützte Klausur im Bereich Pädagogik geschrieben werden konnte.


Das dabei eingesetzte Prüfungstool unterstützt den gesamten Prozess einer Online-Prüfung von der Erstellung eines geeigneten Aufgabenpools über die eigentliche Online-Klausur mit individuellen, nach verschiedenen Geischtspunkten randomisiert zusammenstellbaren Aufgaben verschiedener Typen bis hin zur computergestützten Korrektur durch eine Gruppe von Tutoren. Die Klausuren werden an speziell durch Zertifikate sowie systemtechnisch doppelt abgesicherten Endgeräten geschrieben, die auch eine genaue Zeiterfassung einschließt. Die Studenten können sich durch Übungsklausuren auf die technischen Spezifika der Prüfungssituation vorbereiten, haben aber in der Regel keine Probleme mit der Bedienung der Geräte und der Software. Sowohl die Generierung von Auswertungen nach Abschluss der Korrektur als auch die Klausureinsicht wird vom Werkzeug unterstützt. Im November 2006 wurde das Prüfungstool ebenfalls erfolgreich im Bereich Allgemeinmedizin im Rahmen einer Nachprüfung für 39 Studenten eingesetzt.


In der Folgezeit wurde weitere Entwicklungsarbeit ins Prüfungstool investiert, insbesondere zur Ausweitung der verfügbaren Aufgabentypen – MC-, Auswahl-, Zuordnungs-, Lückentext- und Freitext-Aufgaben – umfassen. Die Auswertung ist durch Vorgabe korrekter Lösungen weitgehend mechanisiert; Ambiguitäten werden den Tutoren zur Entscheidung vorgelegt. Die online ausgeführte Bewertung wird sofort in die Gesamtbewertung integriert, so dass die Klausuren eines Vormittags innerhalb von zwei Stunden korrigiert sind und die Studenten in kurzer Frist die Prüfungsergebnisse erfahren. Um eine einfache Erweiterung der Aufgabentypen zu ermöglichen, wurde der Kern des Aufgabenframeworks auf OSGi umgestellt. Diese Arbeiten wurden 2008 von Steffen Dienst im Rahmen der Diplomarbeit im Fach Informatik ausgeführt und dokumentiert.


Das Elate-Portal wurde als Portallösung seit Anfang 2005 im Bereich Pädagogik zur Begleitung von Lehrveranstaltungen sowie zur Durchführung von Online-Prüfungen eingesetzt. Die weiteren Entwicklungsarbeiten innerhalb des Elate-Projekts konzentrierten sich auf die Weiterentwicklung des Elate-Prüfungsservers als funktionale Lösung für Test- und Prüfungsszenarien, die sich in verschiedenen Kontexten und aus verschiedenen Portallösungen heraus einsetzen lassen.


Marvin Frommhold entwarf und implementierte dazu im Jahr 2009 im Rahmen seiner Bachelorarbeit eine prototypische Einbindung des Elate-Prüfungsservers als Kursbaustein in OLAT.


Im Zuge des Projekts iAssess.Sax koordinierte Steffen Dienst im Rahmen einer Projektstelle eine Zeit lang die weiteren Entwicklungsarbeiten am Elate-Prüfungsserver.


2012–2013 wurde der Elate-Prüfungsserver von dritter Seite weiterentwickelt. Das Projekt ist dort als “deprecated” markiert, eine Reintegration der Modifikationen in das ursprüngliche Projekt (ein “merge request”) wurde nie gestellt.


Das Projekt wird seit 2013 nicht weitergeführt.

Das BIS-OLAT-Projekt


Die Entwicklung und Pflege eines eigenen E-Learning-Systems in voller Breite erfordert Entwicklerkapazitäten in einem Umfang, welcher die Möglichkeiten der Projektgruppe auf Dauer übersteigt. Deshalb wurde 2006 entschieden, die eigenen Entwicklungsarbeiten in ein bestehendes Open Source Projekt einzubinden und damit die Konzentration auf innovative Aspekte zu ermöglichen.


Im Sommersemester 2007 wurde dazu im Rahmen des SWT-Praktikums die technologische Kompetenz zu E-Learning-Systemen verbreitert und der Einsatz des Systems OLAT prototypisch erprobt. Die Wahl fiel auf OLAT, da es einerseits das J2EE-Architekturkonzept verwendet und andererseits im Rahmen des Bildungsportals Sachsen favorisiert wurde.


In diesem Praktikum entstand insbesondere eine Lösung XMan zur Verwaltung von Prüfungen von der Anmeldung bis zur Bekanntgabe und Archivierung der Prüfungsergebnisse. Diese Anwendung wurde im Wintersemester 2007/08 weiter konsolidiert und zum Ende des Wintersemesters als integrierter Bestandteil des BIS-OLAT-Portals für die Verwaltung eines Teils des Prüfungsbetriebs eingesetzt.


Nach weiteren Diskussionen mit dem Prüfungsausschuss – insbesondere der Forderung nach serverseitiger datenmäßiger Trennung von Lehrveranstaltungs- und Prüfungs-Verwaltung – wurde der Prüfungsverwaltungsmodul XMan weiterentwickelt und als OLAT-PA-Portal zur Prüfungsverwaltung seit dem Sommersemester 2008 eingesetzt. Die dazu erforderlichen Arbeiten wurden von Daniel Gerber ausgeführt und sind in dessen Bachelorarbeit (2009) dokumentiert.


Mit Inbetriebnahme von Almaweb stehen andere Instrumente für das Management von Prüfungsanmeldungen zur Verfügung. Mit Blick auf fehlende Betriebsressourcen wurde das OLAT-PA-Portal zum November 2018 abgeschaltet.


Über den weiteren Betrieb des OO-Portals selbst ist Ende 2018 noch nicht entschieden, finanzielle Ressourcen für den Betrieb stehen aber schon über mehrere Jahre nicht mehr zur Verfügung.

Das Regioweb-Projekt


Bei der Untersuchung entsprechender Anforderungsszenarien stellte sich eine große Ähnlichkeit zwischen E-Learning-Szenarien und den Kommunikationsbedürfnissen im Rahmen regionaler Kooperationsprojekte heraus. Mit dem Regio Web- Projekt entstand eine prototypische Implementierung einer Kooperationsplattform auf OLAT-Basis zur Unterstützung der Kommunikations- und Kooperationsbedürfnisse im Regionalentwicklungskontext der Anhalt Dessau AG. Mit der Insolvenz des Projektpartners im Jahr 2009 werden diese Arbeiten derzeit nicht fortgeführt.

Das Autolat-Projekt


Im Rahmen des autolat-Projekts wurde 2009–2012 in einem Gemeinschaftsprojekt mit der HTWK Leipzig und der WH Zwickau eine Einbindung des autotool-Testwerkzeugs in OLAT erstellt, die seither im OLAT-Portal produktiv eingesetzt und insbesondere von Kollegen der theoretischen Informatik genutzt wird.

OLAT-Tools


Weitere Implementierungsarbeiten wurden als Themen im SWT-Praktikum gestellt. Die Ergebnisse sind nur bedingt nutzbar, da sie mit Blick auf die sehr begrenzt verfügbaren Ressourcen nur teilweise weiter konsolidiert werden konnten.


 
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Letzte Änderung: 2018-12-21 10:56:35 von Hans Gert Graebe

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