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30.04.2012 13:15-14:45 P801
Einführung in die Prozessmodellierung Teil 2

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Sommersemester 2013

Seminar: Prozesse der Leipziger Kreativwirtschaft

Frank Schumacher, Michael Becker


Sommersemester 2013
Termin: dienstags; 13:15 – 14:45
Ort: Paulinum P801
Modul: Betriebliche Informationssysteme 10–202–2308, Bachelorseminar 10–202-2010, Masterseminar 10–202-2011, Kreativwirtschaft und Technik 10–201-5001

Inhalt

Ziel des Seminars ist das Kennenlernen der Prozessmodellierung als Methode zur Strukturierung der eigenen Arbeitsorganisation. Dabei soll ein spezieller Fokus auf die Kultur- und Kreativwirtschaft gelegt werden, die sich durch besonders heterogene Strukturen sowie hohe Kleinteiligkeit auszeichnen.


Mit dem Seminar sollen Studierende angesprochen werden, die sich für die Arbeit der Kunst- und Kreativwirtschaft interessieren. Sei es, dass sie selbst in diesem Umfeld tätig sind oder sein werden, oder einfach nur Sympathien für diesen Bereich haben. Dabei ist es nicht relevant, in welchem Studiengang sie studieren. Das Seminar ist speziell auf Interdisziplinarität ausgelegt.


Informatik ist die „Wissenschaft von der systematischen Verarbeitung von Informationen, besonders der automatischen Verarbeitung mit Hilfe von Digitalrechnern“.[Duden Informatik Ein Sachlexikon für Studium und Praxis, ISBN 3–411–05232–5]. Kurz gesagt: Informationsverarbeitung mit Hilfe von Computern. Die Informatik ist dabei stets eine Hilfswissenschaft: Ihr primäres Ziel ist es, die Arbeit anderer Bereiche zu Unterstützen. Sie stellt Werkzeuge zur Verfügung, die von diesen anderen Bereichen zur Ausführung ihrer Arbeit verwendet werden.


Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein neu abgegrenzter Wirtschaftssektor, in dem mit künstlerischen und kulturellen Gütern und künstlerischen Ideen gearbeitet wird. Ausgangspunkt der Wertschöpfung ist der schöpferische Akt der künstlerisch kreativ Tätigen. [abgewandelt nach Enquete-Kommission “Kultur in Deutschland” 2007] Laut Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung zählen dazu die folgenden Branchen: Architekturmarkt, Buchmarkt, Designwirtschaft, Filmwirtschaft, Kunstmarkt, Markt für darstellende Künste, Musikwirtschaft, Pressemarkt, Rundfunkwirtschaft, Software-/Gamesindustrie und der Werbemarkt.


Das Seminar behandelt also die informationstechnische Unterstützung der Kultur- und Kreativwirtschaft – durch die Prozessmodellierung. Mit deren Hilfe sollen die Arbeitsorganisation und sonstigen organisatorischen Prozesse unterstützt werden.


Dabei geht es in erster Linie um Strukturierung. Auf welche Art und Weise auch immer. Das einfachste Mittel der Strukturierung ist die To Do- Liste. Schreibe die wichtigsten zu erledigneden Aufgaben auf einen Zettel und hake sie nach Abschluß ab. Das hat zwei Vorteile: Erstens gerät man nicht in Gefahr, wichtige Dinge zu vergessen und zweitens hat man jederzeit einen guten Überblick über den Arbeitsstand. Und nicht zu vergessen: Das gute Gefühl, wenn sich die Häkchen mehren!


Solch eine Strukturierung wird erst recht notwendig, wenn man mit mehreren Personen zusammen arbeitet. Ziele müssen definiert werden, Aufgaben verteilt und deren Ergebnisse bewertet werden. Es ist wichtig, dass alle Prozessbeteiligten die gleiche Vorstellung vom Ablauf haben. Hier stoßen einfache To Do- Listen an ihre Grenzen. Prozessmodellierung stellt den Arbeitsprozess in einer einfach verständlichen Art und Weise dar und kann so als Mittel zur Verständigung über den Ablauf eines Projektes genutzt werden.


Die Kultur- und Kreativwirtschaft stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Es ist wichtig, das kreative Schaffen nicht durch die Strukturierung der Arbeit einzuschränken. Dennoch muss ein Rahmen geschaffen werden können, in dem alle Beteiligten um ihre Aufgaben und den Bearbeitungsstand wissen. Weiterhin besteht die Kultur- und Kreativwirtschaft zu einem großen Teil aus Selbstständigen oder kleinen Unternehmen, die sich projektweise mit anderen Akteuren zusammenschließen. Es gibt kein standardisiertes Vorgehen für die Durchführung dieser Projekte und der organisationsgrad unterscheidet sich teilweise stark. So muss sich der einzelne Kreativschaffende auf immer neue Projektumstände einstellen, der Mehraufwand und die Fehleranfälligkeit sind dadurch sehr hoch.

Voraussetzungen

Keine

Durchführung des Seminars

Das Seminar gliedert sich grob in 3 Teile:

  1. Einführung Prozessmodellierung – Die Grundlagen der Prozessmodellierung werden in Vorlesungsform vermittelt. Im Fokus stehen dabei Antworten auf die Fragen, wofür Prozessmodellierung benötigt wird, was sie leisten kann und welche konkreten Techniken es gibt.
  2. Übungen – Hier werden die Studierenden aktiv: Kleine, einfache Prozesse werden in kleinene Gruppen mit Zettel und Stift erstellt und gegenseitig vorgestellt.
  3. Das echte Leben – Die Studierenden sollen in kleinen Gruppen einen real existierenden Prozess aus der Kultur- und Kreativwirtschaft modellieren. Um den Praxisbezug zu gewährleisten, müssen die Studierenden dazu Kreativschaffende über ihre Arbeitsprozesse befragen. Anhand dieser Befragungen sollen Prozessmodelle erstellt werden, welche die Arbeitsprozesse möglichst genau abbilden. Die Prozessmodelle werden mit der Online-Software Signavio erstellt und am Ende des Semesters in einem Vortrag vorgestellt.

Anrechnung fürs Studium

  • Studierende des Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Bereiches rechnen das Seminar im Rahmen des Moduls “Kreativwirtschaft und Technik” an. Zusätzlich müssen sie ein Praktikum absolvieren
  • Studierende der Informatik können das Seminar im Rahmen des Moduls “Betriebliche Informationssysteme” oder als “Bachelor- oder Masterseminar” anrechnen lassen.

Praktika:

Ende September wird in Zusammenarbeit mit dem Kreativen Leipzig e.V. die Veranstaltung “Creative Summer Camp 2013” mit dem Thema Kreativwirtschaft durchgeführt. Im Rahmen des Praktikums sollen sich die Studierenden inhaltlich oder organisatorisch mit der Veranstaltung auseinandersetzen. Folgende Schwerpunkte stehen zur Verfügung:

1) Cloud-Speicherdienste

Im Internet gibt es eine große Anzahl von Anbietern von Online-Speicherplatz. Doch wodurch unterscheiden sich diese? Welche Funktionalitäten werden geboten und welche Fallstricke gibt es zu beachten? Es soll ein Vergleich der gängigsten Speicherdienste und deren Eignung für die Arbeit in der Kreativwirtschaft erstellt werden. Interessierten soll anhand der ausgewählten Unterscheidungsmerkmale die Entscheidung für einen (oder mehrere) Speicherdienste ermöglicht werden. Außerdem soll herausgearbeitet werden, wo diese Dienste die Belange und Bedürfnisse der Kreativwirtschaft (noch) nicht erfüllen und wie dies verbessert werden könnte. Die Ergebnisse sollen auf dem Creative Summer Camp 2013 vorgestellt werden.

2) Rechnungsverwaltung

Die Verwaltung der Rechnungen und Aufträge erfolgt in der Regel durch die Kreativen selbst. Welche Software wird hier verwendet? Was gibt es für Angebote und wodurch unterscheiden sich diese? Welche speziellen Bedürfnisse werden nicht erfüllt? Es soll eine Liste von Anforderungen für eine Rechnungs- und Auftragsverwaltung für im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft arbeitende Kreativschaffende erstellt und mit existierenden Softwarelösungen vergleichen werden. Weiterhin sollen Funktionalitäten ermittelt werden, die in den untersuchten Softwareprodukten nicht angeboten werden. Die Ergebnisse sollen auf dem Creative Summer Camp 2013 vorgestellt werden.

3) Projektmanagementsysteme

Durch häufig wechselnde Projektteams ist eine durchgehende Verwaltung aller Projekte schwierig. Was gibt es in diesem Bereich für geeignete Softwareprodukte? Wodurch unterscheiden sich diese? Es sollen verfügbare Softwarelösungen identifiziert und verglichen werden. Besonderes Augenmerk soll auf die Frage, in welchen Punkten sie sich nicht für die Kultur- und Kreativwirtschaft eignen, gelegt werden. Die Ergebnisse sollen auf dem Creative Summer Camp 2013 vorgestellt werden.

4) Eventorganisation

Die Studierenden sollen sich bei diesem Praktikum in die einzelnen Bereiche der Organisation der Veranstaltung einbringen. Dabei sollen sie parallel ihre durchgeführten Arbeiten in einem Prozessmodell dokumentieren.

Einführung Prozessmodellierung

Reader
BPMN-Elemente Übersicht


Grundkurs Geschäftsprozess-Management, verfügbar über Uninetz

  • 1.3.1 Begriff des Geschäftsprozess
  • 2.5.2.3 Ereignisgesteuerte Prozesskette
  • 2.5.2.8 Business Process Modeling Notation
  • 2.6 Prozessmodellierung in der Praxis
  • 3.6.3 EPK Ereignisgesteuerte Prozesskette

Eliyahu M. Goldratt, Jeff Cox – Das Ziel: Ein Roman über Prozessoptimierung
Freihand Wi Wi: QP 360 G621 Z6(3)


Guido Fischermanns – Praxishandbuch Prozessmanagement
Freihand Wi Wi: QP 340 F529 P9(7)


Layna Fischer – BPMN 2.0 Handbook
Freihand Informatik: ST 510 B79 S587 B7


Alexander Großkopf – The process : business process modeling using BPMN
Magazin: QP 340 G878 P9


Essential Business Process Modeling

  • Kapitel 6: BPMI Standards: BPMN and BPEL

 
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Letzte Änderung: 2013-04-05 18:26:26 von Frank Schumacher

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